Die meisten Paare sprechen zu wenig über Sex - über das was sie sich wünschen und wie es ihnen mit ihrem Sexleben in der Beziehung geht.
Der überwiegende Teil der Paare, die in glücklichen Beziehungen leben sehen ihren Partner auch als ihren besten Freund an.
Die Partnerin ist jemand mit der man die Ereignisse des Tages teilt, über Begebenheit im Job spricht oder die neuesten Geschichten von den Eltern oder Freunden austauscht.
Über ein Thema wird in den meisten Beziehungen nicht kommuniziert - das gemeinsame Sexleben.
Diese Kommunikation schafft Nähe und stärkt unsere Liebe.
Über ein Thema wird in den meisten Beziehungen nicht kommuniziert – das gemeinsame Sexleben.
Dabei leiden viele Paare darunter, weil sie nicht mehr genug miteinander kommunizieren oder weil sie es nicht schaffen ihrem Partner ihre Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen.
Laut einer Studie kommunizieren Paare durchschnittlich sieben Minuten pro Tag. In diesen sieben Minuten geht es meist um alltägliche Dinge wie die Organisation des Alltags. Wer kauft ein? Wer holt die Kinder ab? Wann laden wir die (Schwieger-)Eltern zum Essen ein?
Zeit für die Kommunikation über Sex bleibt dabei (meist) keine mehr.
Warum fällt es Paaren so schwer, über Sex zu reden?
Sex ist etwas sehr intimes. Oft haben wir Angst, unserer Partnerin unsere innersten Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen.
Vielleicht haben wir Angst vor Ablehnung und Angst davor, zurückgewiesen zu werden, finden einfach nicht die richtigen Worte oder den richtigen Zeitpunkt.
Es ist aber wichtig, miteinander zu reden und unserem Partner unsere Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen.
Denn der andere kann nicht ahnen was wir uns wünschen und welche Bedürfnisse wir haben.
Wenn wir unserer Partnerin unsere Wünsche und Bedürfnisse mitteilen wirkt sich das nicht nur positiv auf unser Sexleben aus sondern auch auf die generelle Zufriedenheit in der Partnerschaft.
Wie spreche ich am besten mit meinem Partner über Sex?
Den richtigen Zeitpunkt wählen
- in einer entspannten Atmosphäre
Nehmt euch Zeit für ein Gespräch. Schaut, dass ihr ungestört seid und nicht von Handy oder Fernseher abgelenkt werdet oder die Kinder reinplatzen.
Der Andere sollte auch empfänglich für ein Gespräch sein und nicht mit dem Kopf noch bei der Arbeit sein.
Ein gelungenes Gespräch kann nicht mal eben nebenbei beim Kochen oder „zwischen Tür und Angel“ stattfinden.
Beim gemeinsamen Essen, einem Glas Tee, abends auf dem Sofa, bei einem Spaziergang oder einer langen Autofahrt hat so ein wichtiges Gespräch genügend Raum.
Eine gute Variante, wenn über Sex reden erst einmal gar nicht geht ist, deine Wünsche und Bedürfnisse aufzuschreiben. Das kann dein Partner auch machen. Dann tauscht ihr die Aufschriebe aus.
Sex-Forscher Oswalt Kolle hat gesagt: "Reden Sie nicht erst im Bett über Ihre Wünsche, sondern zum Beispiel bei einem romantischen Essen oder einem Spaziergang".
Oder ihr vereinbart ein erotisches Zwiegespräch. Das hat vielen Paaren schon zu einem erfüllterem Sexleben verholfen.
- beim Sex
Wir finden, dass gerade auch beim Sex über konkrete Wünsche gesprochen werden kann. „Ich hätte gerne etwas anderes“, „Das wäre jetzt schön“ etc.
Wenn es jedoch um grundlegende Bedürfnisse geht, was ich beim Sex empfinde, welche Wünsche ich habe oder was ich anders haben möchte, ist ein Gespräch in einer entspannten Atmosphäre sinnvoller.
Eigene Sprache finden
Wenn du es nicht gewohnt bist, über Sex und deine Bedürfnisse zu sprechen hast du vielleicht nicht die passenden Worte.
Hier kannst du dir im Vorfeld überlegen welche Worte du verwenden willst. Möchtest du lieber „medizinische“ Begriffe oder „Kosenamen“ benutzen?
Je konkreter du mit deiner Sprache bist desto klarer könnt ihr miteinander kommunizieren. Begriffe wie „da unten“ sind meist zu unkonkret.
Über dich selbst sprechen
Wenn du mit dem Sex in deiner Beziehung unzufrieden bist oder einfach mal etwas anderes ausprobieren willst, ist es wichtig es deiner Partnerin mitzuteilen.
Sei authentisch, ehrlich und sprich über dich selbst.
Formuliere am besten deine Wünsche und Bedürfnisse in Ich-Botschaften und vermeide es, deinem Partner Vorwürfe zu machen. Sonst fühlt er sich vielleicht schnell verletzt oder angegriffen.
Frage deine Partnerin wie es ihr geht, was sie beschäftigt und was du tun kannst, um ihr das Gespräch leichter zu machen.
Lass deinem Partner Zeit, das Gehörte zu verdauen und baue keinen Druck auf.
Bei allen von dir geäußerten Wünschen ist deine Partnerin frei, sie dir zu erfüllen oder auch Nein zu sagen.
Zuhören und ausreden lassen
Freue dich im Gegenzug darüber, wenn dir dein Partner offen seine Wünsche und Bedürfnisse mitteilt. Das zeugt von sehr viel Vertrauen.
Egal von welchen Wünschen und Phantasien dir deine Partnerin berichtet, verzichte darauf, sie dafür zu verurteilen oder zu beschimpfen.
Zu sagen, dass es nicht dein Ding ist oder du erst darüber nachdenken musst, ist völlig ok.
Das Gute an eurem Sex
Sprich nicht nur über Dinge, die du gerne anders hättest sondern sag deinem Partner auch was du am Sex mit ihm magst und was dir gefällt.
Du weißt nun wann und wie du am besten mit deinem Partner über deine intimen Wünsche und Bedürfnisse sprechen kannst. Sei mutig und offen – trau dich – es lohnt sich!
Wenn du es nicht schaffst oder eine offene Kommunikation über Sex keinen Erfolg hat, dann kann dich vielleicht ein Paarcoaching begleitend unterstützen.